Mittwoch, 18. Mai 2011

LE PAUVRE MATELOT von Darius Milhaud & VENUS IN AFRICA von George Antheil - Vorstellungen bis 11.6.2011

REZENSIONEN - REVIEWS

wienerzeitung.at: "Gäbe es die Wiener Kammeroper nicht, man müsste sie erfinden...."

Der Standard: "
Wie so oft an der Kammeroper sind in dieser Produktion (Regie Giorgio Madia) und Bühne erstklassig... Ein künstlerisch überzeugendes Vitalzeichen der Wiener Kammeroper, die durch den Wegfall der Bundessubventionen um ihr Überleben kämpft."

Kleine Zeitung Kärnten: "Kammeroper Wien - Rare Operneinakter"

kronenzeitung: "Wie ist Sex mit einer Göttin?"

kurier.at: "Liebe, Reichtum und Tod in der Wiener Kammeroper"

DiePresse: "Flott und gradlinig inszeniert"

falter.at: "Toll wie eine Screwball Comedy ... Venus in Africa" (1957) des Bad Boy of Music, George Antheil. Zu erleben sind Satire, Boogie-Woogie-Anklänge, schlagfertige Partnerdialoge (Diana Higbee und Andreas Jankowitsch), Streitereien im Boxring. Venus lehrt den Mann die Liebe: Kampf, Enttäuschung, schwankende Brücken. Nichts Unsterbliches wie bei den Göttern. Am Pult souverän Daniel Hoyem-Cavazza."

Die Furche: "In beiden Stücken - ,Le pauvre matelot' und ,Venus in Afrika' -, die im ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts uraufgeführt wurden, geht es um Geld. - Beeindruckende Solisten."

giornaledellamusica.it: "La Kammeroper mette in scena due opere poco conosciute del Novecento"

magazin.klassik.com: "Wäre die Situation nicht wirklich prekär, könnte man es als gelungenen Marketing-Gag halten: In beiden, selten gespielten Werken, die in der Regie und Choreografie von Giorgio Madia soeben Premiere hatten, dreht sich alles um das liebe Geld. Und das tut es in der Wiener Kammeroper leider nicht nur in den Libretti ihrer aktuellen Produktion, sondern auch in ihrer geschäftlichen Situation, hat doch der Bund eine massive Kürzung der Subventionen verlautbart. Die Kammeroper hat sich in den vergangenen Jahren zu einem spannend programmierten Haus entwickelt, das mit kleinbesetzten Opern aus Barock und Moderne eine Lücke im dichten Spielplan Wiens geschlossen hat. Ein engagiertes Vermittlungsprogramm öffnet das Haus vor allem jungen Menschen, die so ganz ohne Schwellenängste den Weg dorthin finden können. Es wäre schade, die ohnehin knappen Mittel des Hauses noch mehr zu beschränken."

tanz.at: "
Die kleinen, aber feinen Produktionen selten gespielter Opern in der Wiener Kammeroper sind immer eine Entdeckung wert. Auch die letzte Premiere mit einem Doppelprogramm aus Milhauds „Le pauvre matelôt“ und Antheils „Venus in Africa“ (als szenische Erstaufführung in Österreich) überzeugen durch die Stück-gerechte Regie von Giorgio Madia und die hervorragenden jungen SängerInnen... Es bleibt zu hoffen, dass das Theater einen Ausweg aus seinen akuten, finanziellen Nöten findet. Die künstlerische Qualität kann wohl nicht der Grund für die Budgetkürzung beziehungsweise -streichung des Bundes sein."

theoperacritic.com: ...

reformiertestadtkirche.at: "Zwei köstliche Raritäten in der Kammeroper"

ORF 2, A.Viso, 29.5.2011, 09:05 Uhr: "´Venus in Africa´ & ´Le Pauvre Matelot´ - Wie im echten Leben auch, alles dreht sich wieder einmal ums Geld. Zwei Einakter, ein Thema in der Wiener Kammeroper. "Venus in Africa", die Oper von George Antheil, ist eine bizarre Komödie rund um ein Liebespaar, das sich nicht zuletzt des Geldes wegen streitet. Darius Milhaud - der französische Konterpart. Sein "Le pauvre matelot" ist ein nahezu kammermusikalisches Werk. Die Geschichte hat Jean Cocteau geschrieben. Komödie wie Tragödie hat das Team perfekt an die Gegebenheiten der Kammeroper angepasst."
O-Ton: Daniel Hoyem-Cavazza (Dirigent), Giorgio Madia (Regisseur) / Stichwort: Wiener Kammeroper / Redakteur: Pichler-Hausegger

Gäbe es die Wiener Kammeroper nicht, müsste man Sie erfinden...

Wiener Zeitung / Gerhard Kramer
"Gäbe es die Wiener Kammeroper nicht, man müsste sie erfinden. Eine abgegriffene Formel, gewiss, aber gerade in diesen Tagen von besonderer Bedeutung, da der allgemeine kulturelle Kahlschlag auch dieses Haus bedroht. Denn unverzichtbar ist das Institut nicht nur als Sprungbrett für junge Sänger, sondern vor allem auch als Pflegestätte eines Repertoires, das sonst keine Heimat fände..."

Kammeroper in Finanznot: Leiter Bleck auf Partnersuche

Wien (APA) - Anfang Mai wurde bekannt, dass der Wiener Kammeroper die Subvention vonseiten des Bundes nicht nur für das laufende Jahr auf 150.000 Euro halbiert, sondern danach komplett gestrichen wird. Derzeit sucht die Leitung des Hauses nach neuen Konzepten und Ideen, um die wirtschaftliche Rentabilität nach 2011 sicherzustellen... © APA – Austria Presse Agentur eG.

Weitere Medienberichte zur aktuellen österr. und Wiener Kulturpolitik und zur Wiener Kammeroper:

wienerzeitung.at: "Kammerdramen in der Wiener Musikszene - Kleinveranstalter vom Rotstift bevorzugt?"


NachrichtenAT.com: "+++ Aus für das Musik Theater Schönbrunn, Zittern beim Kammerorchester. +++ Kammeroper dürfte mit Partnern überleben. Wien."

Voralberg online: "Subventionskürzungen seitens des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur bringen die Wiener Kammeroper in große finanzielle Schwierigkeiten."

Salzburg24.at:
"Anfang Mai wurde bekannt, dass der Wiener Kammeroper die Subvention vonseiten des Bundes nicht nur für das laufende Jahr auf 150.000 Euro halbiert, sondern danach komplett gestrichen wird."

DiePresse.com:
"Wiener Kammeroper muss ´drastisch´ sparen"


vienna.at: "In der Kammeroper wird zäh verhandelt..."

Noobie Network: "Den Vorwurf, die Kammeroper würde sich zu wenig mit zeitgenössischen Stücken auseinandersetzen, weist er [Holger Bleck, Direktor Wiener Kammeroper] entschieden zurück. ´Das ist ein Märchen.´"...

Austria.com: "Grundsätzlich ist der Saal [der Wiener Kammeroper] ideal dafür geeignet, Kammeroper zu spielen und sich mit diesem Genre zu beschäftigen. Es gibt kaum ein sinnvolleres Konzept, als das hier zu spielen." (Holger Bleck)

codexflores.ch -
Onlinemagazin für alle Bereiche der klassischen Musik: "Die Wiener Kammeroper, die Raritäten aus dem Opernrepertoire auf die Bühne bringt, muss Mitarbeiter auf die Strasse stellen und Produktionen streichen. Der Bund will sich aus der Finanzierung verabschieden."

derStandard.at: "Bund streicht Subventionen - 2008 hatte die Bundessubvention noch 650.000 Euro betragen, 2009 und 2010 jeweils 300.000. Schon diese Beträge seien trotz fehlender Empfehlung des zuständigen Beirats gewährt worden, heißt es aus dem Kulturministerium. Die vorgelegten Projekte hätten nicht den Förderungs-Schwerpunkten entsprochen. Moniert wurden die Pflege der Barockoper statt eines zeitgenössischen Repertoires, zu geringe Präsenz österreichischer Künstler und Künstlerinnen sowie ´zu hohe Kosten bei zu geringer Auslastung´."

[Anmerkung der Direktion der Wiener Kammeroper:
50 % der seit 2000/2001 gespielten Neuproduktionen an der Wiener Kammeroper sind Werke des 20. und 21. Jahrhunderts. Seitdem wurden 19 Österreichische Erstaufführungen, vier Uraufführungen und zwei Europäische (szenische) Erstaufführungen an der Wiener Kammeroper präsentiert. Die durchschnittliche Auslastung betrug in den Jahren 2005-2010 78,5 % und der Kostendeckungsgrad der Eigenleistung an den Gesamtkosten in diesem Zeitraum durchschnittlich 17,05 %*.

*Laut Theaterstatistik 2008/2009 des Deutschen Bühnenvereins betrug der Durchschnitteswert der Einspielergebnisse an sämtlichen deutschen Theatern im Jahr 2009 18,5 Prozent. Ein Vergleich mit österreichischen Theatern ist allerdings aufgrund unterschiedlicher organisatorischer Verhältnisse und Buchungsmethoden in beiden Ländern nicht ohne weiteres gegeben und kann daher nur ein Anhaltspunkt sein.]

Wiener Zeitung: "Kammerdramen in der Wiener Musikszene"

Christoph Irrgeher / Wiener Zeitung
Aus für das Musik Theater Schönbrunn,
Zittern beim Kammerorchester.
Kammeroper dürfte mit Partnern überleben.

Wien. "Sechs Jahre hab’ ich gearbeitet wie ein Wahnsinniger – jetzt ist meine Motivation gleich null." Martin Turba steht vor dem Nichts. Denn die Stadt Wien...

Und auch das Wiener Kammerorchester muss bangen...

Kammeroper will Autonomie behalten: Ums Überleben wird das Haus danach zwar nicht kämpfen müssen – womöglich aber um Eigenständigkeit. Die Gerüchte, dass die Kammeroper den Vereinigten Bühnen Wien einverleibt werden soll, wirken zwar wenig plausibel. Das Haus könnte künftig aber auch zum Aufführungsort für freie Operngruppen und Kammer-Produktionen des Theaters an der Wien werden, wie Ko-Direktor Holger Bleck sagt. "Dass die Autonomie der Partner gewahrt bleibt, wäre für mich das Um und Auf." ...

Montag, 2. Mai 2011

Die Wiener Kammeroper kämpft mit Subventionskürzungen

Förderung durch die Stadt Wien mit EUR 700.000,- auch für 2011

Subventionskürzungen seitens des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur bringen die Wiener Kammeroper in große finanzielle Not. Förderte das bmukk das Haus im Jahr 2008 noch mit EUR 650.000,-, so wurde jeweils 2009 und 2010 auf EUR 300.000,- und 2011 auf EUR 150.000,- gekürzt. Die Wiener Kammeroper reagierte auf diese Subventionskürzungen in den vergangenen Jahren mit einer Reduktion seiner Opern-Neuproduktionen auf zuletzt drei Werke pro Spielzeit. Seit 2009 finden begleitende Schülerworkshops statt. Der jährlich stattfindende "Internationale Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb" der Wiener Kammeroper gilt als einer der größten und bedeutendsten Sängerwettbewerbe der Welt.

"Die aktuellen Kürzungen des Bundes", so das Direktionsteam Isabella Gabor und Holger Bleck, "zwingen uns, trotz bester Spielzeit-Auslastungen (80-85%) und einem hochwertigen Raritäten-Programm zu drastischen Sparmaßnahmen, wozu leider auch Mitarbeiterkündigungen gehören. Wir gehen derzeit davon aus", so das Direktionsteam weiter, "dass die Wiener Kammeroper in den nächsten Jahren voraussichtlich nur mit den Förderungen der Stadt Wien ihr Auslangen finden muss. Und das bedarf neuer Konzepte zur Bespielung des Hauses."

Gespräche mit der Stadt Wien und auch direkt mit der heimischen Theater- und Opernszene zu verschiedensten Kooperationsformen werden bereits geführt, und es gibt Pläne für internationale Koproduktionen. Bemerkenswert ist, dass die Wiener Kammeroper 1953 von Hans Gabor als vermutlich die erste freie Operngruppe in Wien gegründet wurde und seit 1961 ihre fixe Wirkungsstätte am Fleischmarkt 24 hat.

"Das neue Konzept in Kombination mit einem sinnvollen Zeitrahmen für den Abbau der durch die Subventionskürzungen verursachten Bankschulden (EUR 350.000,-) wird", so sind Isabella Gabor und Holger Bleck fest überzeugt, "die Wiener Kammeroper weiterhin fit machen für die Zukunft".

Die Förderungen der Stadt Wien betragen jährlich EUR 700.000,-, so auch für 2011, wie aktuell am 29. April 2011 im Wiener Gemeinderat beschlossen wurde.

[Quelle: Wiener Kammeroper, verbreitet über apa/ots]